Ostseepokal Rostock – Leichtathleten trotzen dem Regen

Ostseepokal der Leichtathleten in Rostock und das Wetter – das passt einfach nicht zusammen. Zum wiederholten Male meinte es Petrus mit den gut 700 Teilnehmern, den diversen Kampfrichtern und Helfern um Wettkampfchef Dr. Thomas Millat sowie den zahlreichen mitgereisten Eltern, Trainern und Betreuern nicht so gut. Dauerregen und 12 Grad Celsius machten die Veranstaltung am Samstag im Rostocker Leichtathletik-Stadion für alle zu einem schwierigen Unterfangen.

Doch der Ostseepokal wäre nicht der Ostseepokal, wenn nicht zumindest zum Nachmittag die Sonne rauskommen würde und die acht bis 13-jährigen Leichtathleten trotzdem mit guten Leistungen glänzen könnten. Denn auch zum mittlerweile elften Ostseepokal konnten die Organisatoren vom Kreis-Leichtathletik-Verband Rostock sieben neue Meetingrekorde zählen.

5,44 Meter im Weitsprung der W13 bedeuteten für Lea-Jasmin Riecke vom Mitteldeutschen Sportclub (MSC) aus Magdeburg nicht nur den Sieg, sondern auch eben jenen neuen Veranstaltungsrekord. “Persönliche Bestleistung mit 38 Meter im Ballwurf sowie der Sieg im Sprintfinale mit 9,89 Sekunden runden das starke Auftreten ab”, freut sich Vater Ulli Riecke. Die Magdeburger vom MSC kommen wie die anderen 52 Vereine immerwieder gerne nach Rostock.

“Ein tolles Erlebnis für die Kleinen! Eine großartige Veranstaltung mit viel Konkurrenz und großen Teilnehmerfelder. Das ist genau das, was wir suchen und hier finden. Dazu die gute Organisation, heute sogar trotz des Regens”, schwärmt Vater Riecke regelrecht vom Ostseepokal in Rostock. Und auch Tochter Lea-Jasmin fand es super: “Ich konnte mich für das ISTAF in Berlin qualifizieren.” Durch ihren Sieg auf der 75- Meter-Sprintstrecke kann sie sich wie drei weitere kleine Leichtathleten über einen Platz für das “Supersprinter-Finale” im Rahmen des Internationalen Stadionfestes (ISTAF) im September im Berliner Olympiastadion freuen.

Doch nicht nur die Gäste aus MV, den benachbarten Bundesländern sowie aus Riga (Lettland) und Kaliningrad (Russland) konnten mit guten Leistungen glänzen. Auch die einheimischen Leichtathleten aus Rostock, Bad Doberan, Mühl Rosin und vor allem Ribnitz-Damgarten/Sanitz waren sehr erfolgreich. Insgesamt 21 Medaillen konnten die kleinen Nachwuchsleichtathleten vom 1. LAV Rostock gewinnen. Emil Wendt (M8) war mit zwei Siegen über 50 Meter (8,60 sek) und im Weitsprung (3,32 m) am erfolgreichsten.

Ebenfalls mit einer goldenen Plakette ausgezeichnet wurden Vincent Stenzel (M10, Schlagball mit 43,50 m), Charlotte Spitzner (W13) über die 800 Meter (2:31,30 min) und die 4-mal-50-Meter-Staffel der männlichen U12 mit Marten Hufschild, Marvin Pruchner, Marten Goers und Dominic Tode. Mit Maja Küßner konnte sich auch eine Sportlerin vom SV Warnow 90 Rostock in die Siegerlisten eintragen. Sie gewann in der W12 über 800 Meter in 2:37,58 Minuten Silber.

Einen starken Auftritt gelang den Talenten des LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz. 27 Medaillen konnten sie mit nach Hause nehmen. Lucy Pinnow (W9, Schlagball mit 33,50 m) und Hannah Bittorf (W11, Schlagball mit 48,00 m) wurde nach ihren Siegen zusätzlich mit dem gläsernen Ostseepokal für die beste Leistung in ihrer Altersklasse ausgezeichnet.

Über insgesamt sieben Siege konnten sich die Athleten und Trainer des Ribnitz-Damgarten/Sanitz freuen. Dementsprechend positiv fiel das Fazit von Dirk Griphan aus. “Wir sind sehr zufrieden mit den Leistungen unserer Sportler. Der Ostseepokal ist ein wichtiger Höhepunkt im Leichtathletik-Geschehen unseres Bundeslandes. Zusätzlich erfährt die Veranstaltung eine große Resonanz aus den anderen Bundesländern und ist stets sehr gut organisiert”, sagt der Leichtathletik-Verantwortliche aus Ribnitz-Damgarten/Sanitz und Schulsportwart des LVMV.

Die Pokalgewinner 2013:

W8: Henriette Barholz, HSG Uni Greifswald, Weit mit 3,59 m
W9: Lucy Rinnow, LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz, Ball mit 33,50 m
W10: Charlotte Koopmann, PSV Neustrelitz, Weit mit 4,43 m
W11: Hannah Bittorf, LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz, Ball mit 48,00 m
W12: Louisa Proch, SC Magdeburg, Weit mit 4,89 m
W13: Lea-Jasmin Riecke, Mitteldeutscher SC Magdeburg, Weit mit 5,44 m

M8: Laurin Lühmann, Stendaler SV 92, 800 m in 3:02,53 min
M9: Nils Seefeldt, LAC Mühl Rosin, 800 m in 2:43,19 min
M10: Emil Grapenthin, LAV Waren/Müritz, 800 m in 2:36,14 min
M11: Till Steinforth, SC Magdeburg, Weit mit 4,62 m
M12: Jakob Rettschlag, SG Vehlefanz, 800 m in 2:21,69 min
M13: Markus Birkner, SV Leonardo da Vinci Nauen, 75 m in 9,35 sek

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