Talenten gelingt toller Saisonabschluss

Julia Ulbricht und Malte Propp verabschieden sich mit Gold und Silber in die Sommerpause

Ulm/Rostock. Ihren Sommerurlaub haben sich die Leichtathletik-Asse Julia Ulbricht vom 1. LAV Rostock und Malte Propp vom TC Fiko Rostock in diesem Jahr ganz besonders verdient. 

Speerwurf-Talent Ulbricht beendete die beste Saison ihrer Laufbahn am vergangenen Wochenende im Donaustadion in Ulm (Baden-Württemberg) als Deutsche Meisterin der Altersklasse U 18. Die Prerowerin, die mittlerweile in Rostock wohnt und das Christophorus-Gymnasium CJD besucht, schleuderte den Speer als einzige Starterin über die 50er-Marke auf 53,91 Meter.

„Der Wettkampf war gut. Ich bin entspannt rangegangen, da ich vorher mit Schulterproblemen zu kämpfen hätte, die ich allerdings mit Hilfe der Physiotherapeuten wieder in den Griff bekommen habe“, meinte Ulbricht. Die 16-Jährige war mit ihrer Leistung zufrieden, auch wenn sie unter ihrer persönlichen Bestzeit geblieben ist. Diese liegt bei 54,77 Meter, aufgestellt bei der U-18-Weltmeisterschaft im Juli in Nairobi (Kenia), wo sie den starken vierten Rang belegt hatte. Dort siegte die Kubanerin Marisleisys Duarthe (62,92).

Ulbricht hat bis zum Schulanfang am 3. September frei. Danach beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison, in der sie an die jüngsten Erfolge anknüpfen und ihre Bestweite steigern will. Und das mit dem schwereren Speer, mit dem auch die Frauen werfen. Er wiegt 600 Gramm. „Das wird mit Sicherheit noch einmal eine Umstellung und ich muss sehen, wie das funktioniert“, meint die Schülerin.

Ulbrichts großer Traum ist es, irgendwann einmal bei Olympia dabei zu sein – am besten im Finale, und vielleicht sogar eine Medaille zu gewinnen. Allerdings ist es bis dahin noch ein ganz langer, steiniger Weg.

Mal auf internationaler Bühne zu starten, davon träumt auch Ulbrichts Schulklassenkamerad Malte Propp. Der 17-jährige Ausdauerspezialist vom TC Fiko Rostock feierte in Ulm den größten Erfolg seiner Karriere, wurde in neuer Bestzeit von 15:03,70 Minuten Zweiter im 5000-Meter-Lauf der U 20. Es gewann der ein Jahr ältere Favorit Markus Görger aus Freiburg.

„Der zweite Platz ist richtig geil. Das ist das optimale Ergebnis, da ich noch zum jüngeren Jahrgang gehöre“, meinte Propp überglücklich. Der Wettkampf war sein Saisonhöhepunkt. Vorher hatte er noch zehn Tage lang im Höhentrainingslager in St. Moritz (Schweiz) an seiner Form gearbeitet. „Das Training war echt gut. Wir haben dort viel für die letzten Runden trainiert, was mir das nötige Selbstbewusstsein gegeben hat.“

Von Ulm aus ging es für den Ostseestädter sieben Tage in den Sommerurlaub, den der Schüler, der in die zwölfte Klasse kommt, auf Malta verbringt. Danach macht Propp noch bis Ende des Monats Sommerpause, ehe auch seine Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.

Seine nächsten Ziele hat das Lauf-Talent klar formuliert: „In naher Zukunft möchte ich wieder in den C-Kader berufen werden und mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überstreifen.“ Außerdem wäre es nach Bronze im Vorjahr und Silber diesmal toll, wenn er 2018 vielleicht noch eine goldene Medaille bei deutschen Meisterschaften gewinnen könnte, meint Propp. Erfreulich: Dann werden die deutschen Junioren-Meisterschaften im Rostocker Leichtathletikstadion ausgetragen – und der Ostseestädter hat quasi ein Heimspiel.

Seit Februar 2016 trainiert er beim TC Fiko, war vorher beim 1. LAV Rostock. Sein Haupttrainer ist Klaus-Peter Weippert, außerdem arbeitet der 1,82 Meter große junge Mann auch mit dem neuen Fiko-Triathlontrainer Andreas Klütsch viel zusammen. „Das passt ganz gut. Beide Coaches ergänzen sich quasi und geben mir viele gute Tipps“, sagt Propp, der für einen Ausdauerläufer eine erstaunlich kräftige Figur hat.

Insgesamt holte der Nachwuchs aus Mecklenburg-Vorpommern bei den deutschen Junioren-Meisterschaften zehn Medaillen – viermal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze. „Eine gute Bilanz“, sagte Landestrainer Ralf Ploen.

Maja Küßner überrascht
Einen starken Auftritt in Ulm hatte Maja Küßner vom 1. LAV Rostock, die dem 2001er Jahrgang angehört, und sich mit 1,71 Meter im Hochsprung den guten vierten Platz sicherte. So war der Saisonabschluss für die Athletin von Trainer Birger Voigt versöhnlich, denn immer wieder hatten sie im Laufe der Saison Fußprobleme geplant.

Erfreulich: Zwei von drei 1. LAV-Startern qualifizierten sich trotz starker Konkurrenz für den 800-Meter-Endlauf der U 18. Dort belegte Leonard Wesols in 1:57,22 Minuten den sechsten und Kumpel Timo Liedemit in 1:58,03 den achten Rang.

Einen schönen Schlusspunkt aus Rostocker Sicht setzte Magnus Buchwald in einem der letzten Wettbewerbe, dem 200-Meter-Finale der U 18. Dort belegte er in 22,37 Sekunden den sechsten Platz.

Tommy Bastian

(Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de)