Stark! Julia Ulbricht fliegt als Meisterin zur EM

Stefan Ehlers
Ostsee-Zeitung

Das war meisterlich! Speerwerferin Julia Ulbricht hat bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in Koblenz die Goldmedaille gewonnen. Die 20-Jährige vom 1. LAV Rostock löste damit das Ticket für die Junioren-Europameisterschaft in Tallinn. Auch Hochspringer Chima Ihenetu holt Gold.

Aller guten Dinge sind drei – zumindest bei Julia Ulbricht. Im dritten Versuch landete ihr Arbeitsgerät bei 54,02 Metern – damit sicherte sich die Speerwerferin des 1. LAV Rostock am Sonntag bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in Koblenz den Titel. ‘In den vergangenen Wochen lief es gar nicht gut. Heute war das Mal wieder bisschen Speerwerfen. Dennoch ist sehr viel Luft nach oben’, sagte die 20-Jährige, die durch eine Entzündung im linken Fuß gehandicapt war.

Ähnlich äußerte sich ihr Trainer Mark Frank. ‘Das ging ein bisschen in die richtige Richtung’, meinte der Coach. Nun sei der Fokus auf die U-23-EM in Tallinn/Estland (8. bis 11 Juli) gerichtet. ‘Ich hoffe, dass wir da ein Schippchen draufpacken können. Es kann ja nicht unser Anspruch sein, da hinzufliegen und in der Qualifikation zu scheitern’, meinte Mark Frank.

Lea Wipper (SC DHfK Leipzig) katapultierte sich mit 53,90 Metern noch von Platz vier auf den Silberrang, für Tallinn reichte das aber für die letztjährige 57-Meter-Werferin nicht. ‘Schade, ich hätte ihr das gegönnt. Dann hätte ich eine Begleiterin gehabt bei der EM, zumal ich danach im letzten Durchgang noch hätte nachlegen können’, sagte Julia Ulbricht gegenüber dem Internetportal leichtathletik.de. Die in Rostock trainierende Lilly Urban (Eintracht Frankfurt) wurde mit 47,81 m Siebte.

Bei den Herren kam der mit Hüftschmerzen in den Wettkampf gegangene Trainersohn Eric Frank auf Rang sechs. ‘Lilly und Eric mussten sich gegen bis zu drei Jahre ältere Konkurrenten beweisen. Von daher war das nicht schlecht’, urteilte Mark Frank.

Den zweiten Titelgewinn aus MV-Sicht verbuchte Chima Ihenetu. Der Neubrandenburger und Florian Hornig (TSV Bayer 04 Leverkusen) klatschten nach dem Ende des Hochsprung-Finales ab. Beide hatten 2,15 Meter übersprungen. Den Titel sicherte sich der Neubrandenburger aufgrund von deutlich weniger Fehlversuchen. Florian Hornig hatte 2,08, 2,12 und 2,15 Meter erst im dritten Versuch gemeistert. Das kostete dem extrem schnellen Hochspringer viel Kraft. Bronze ging mit 2,12 Metern an Luca Meinke (Schweriner SC).

‘Ich habe mich eigentlich gut gefühlt. Aber der ganze Wettkampf war etwas träge. Es ist schade, dass es nicht höher gegangen ist. Schließlich wären 2,18 Meter ja Bestleistung gewesen’, sagte Chima Ihenetu, der sich mit dem Titel trösten durfte. Den verpasste der favorisierte Florian Hornig. Trotzdem darf er mit der vor zwei Wochen übersprungenen U-23-EM-Norm mit einem Start in Tallinn rechnen. Mit 2,20 Metern rangiert der Leverkusener in der europäischen U-23-Bestenliste auf Platz neun.

Der jüngste Dreispringer stand am Ende auf dem obersten Podest. Pascal Boden (Dresdner SC 1898) flog im dritten Versuch auf 15,10 Meter. Damit verdrängte der gerade 18-Jährige den bis dato führenden Joel Kuluki (LBV Phönix Lübeck; 15,07 m) knapp auf den Silberrang. Dabei hatte der Schützling von Claudia Marx leichte Fußprobleme und ließ zwei Versuche aus. Über Bronze mit Bestleistung jubelte Tim Lübbert (Schweriner SC; 14,67 m). Auch Diskuswerfer Tim Ader (SC Neubrandenburg/54,35 m) schaffte als Dritter den Sprung aufs Treppchen.

Dreispringerin Mara Häusler (1. LAV) verpasste als Sechste den Sprung aufs Treppchen. Emmelie Paris (Schweriner SC) kam auf Rang sieben.

(Quelle: https://www.sportbuzzer.de/artikel/stark-julia-ulbricht-fliegt-als-meisterin-zur-em/)