Neubrandenburg plant ersten Wettkampf in Corona-Krise

Die Fußballer dürfen schon wieder gegen den Ball treten. Jetzt wollen auch andere Sportler einen richtigen Wettbewerb bestreiten, den ersten seit Wochen. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen.

Thomas Krause

Neubrandenburg. Im Neubrandenburger Jahnstadion könnte am kommenden Mittwoch ein Kapitel deutsche Sportgeschichte geschrieben werden. Der SCN möchte den ersten offiziellen Leichtathletik-Wettkampf in Deutschland in der Corona-Krise austragen und hat dafür alle Vorbereitungen getroffen. Die entsprechenden Anträge sind eingereicht, jetzt liegt es an den Behörden, die Veranstaltung zu genehmigen. ‘Wir sind optimistisch und hoffen sehr, dass Stadt und Gesundheitsamt ihr Okay geben’, sagt SCN-Sportwartin Astrid Kumbernuss.

Die rechtlichen Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben: Nach den neuesten Verordnungen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns sind ab dem 25. Mai Sportwettkämpfe unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich. ‘Wir haben in den vergangenen Tagen viel Zeit investiert, um alle hygienischen Auflagen zu erfüllen. Ich denke, dass wir gewappnet sind’, sagt Astrid Kumbernuss.

Die Wettkämpfe sollen um 14 Uhr beginnen

Anfang Mai hatte der Sportclub schon einmal bewiesen, Wettkämpfe unter Corona-Bedingungen auszurichten. Die Veranstaltung lief wegen der Einschränkungen allerdings nur unter ‘Training unter Wettkampfbedingungen’, die Ergebnisse der Diskuswerfer und Kugelstoßer wurden nicht offiziell gewertet (der Nordkurier berichtete). Nun steht am Mittwoch ab 14 Uhr im altehrwürdigen Jahnstadion sozusagen der Re-Start der Leichtathletik-Saison in Deutschland an. Die Verantwortlichen beim SCN haben sich allerdings erst einmal auf vier Disziplinen konzentriert, auch um das Teilnehmerfeld klein zu halten.

Die Athleten werden im Diskuswurf, Speerwerfen, Kugelstoßen und Weitsprung antreten. Trotz des Mini-Formats – das Starterfeld kann sich sehen lassen. Vor allem beim Diskuswerfen könnte es ein Klasse-Wettbewerb werden. Angekündigt haben sich die beiden Deutschen Meister des vergangenen Jahres, Kristin Pudenz vom SC Potsdam und Martin Wierig vom SC Magdeburg. Starten will zudem der Diskus-Vizemeister von Berlin, David Wrobel aus Magdeburg. Auch die Brüder Clemens und Henning Prüfer vom SC Potsdam zieht es an den Tollensesee.

Auch einige Nachwuchssportler sind gemeldet

Bei den Diskus-Damen haben Julia Harting vom SSC Berlin, Marike Steinacker (Bayer Leverkusen), Anna Wierig (ehemals Rüh, Magdeburg) und Lokalmatadorin Claudine Vita gemeldet. ‘Das Feld kann sich wirklich sehen lassen. Aber das Interesse bei den Athleten war eben auch sehr groß’, sagt Astrid Kumbernuss.

Beim Kugelstoßen, Speerwurf und Weitsprung werden in erster Linie Nachwuchssportler vertreten sein. Angekündigt hat sich unter anderem das Speerwurf-Team vom 1. LAV Rostock um Bundestrainer Mark Frank. Verzichten müssen die Athleten am kommenden Mittwoch allerdings auf Zuschauer im Jahnstadion. Wettkampf ohne Fans – das ist eine der Auflagen, die der SCN erfüllen muss. ‘Natürlich hätten wir gern Zuschauer dabei gehabt, aber das ist momentan leider noch nicht möglich’, sagt Astrid Kumbernuss.

(Quelle: https://www.nordkurier.de/sportnachrichten/neubrandenburg-plant-ersten-wettkampf-in-corona-krise-2139452605.html)